Unsere Radtour startete in Entebbe in Uganda und wir kamen nach 18 Radtagen, mit ungefähr 650 km im Sattel, 8230 m nach oben, 7510 m nach unten und vielen weiteren Kilometern mit Fähre, Pickup, Boda Boda (Motorrad), Polizeiauto, zu Fuß und mit dem Allradbus ohne einen einzigen Platten in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, an.
Reiseüberblick:
- Tag 1/2: Entebbe Backpackers, Entebbe (Uganda)
- Tag 3: Entebbe – Kalangala (Buggala Island, Lake Victoria) mit der Fähre, Panorama Cottages
- Tag 4: Kalangala – Lake Nabugabo, Distanz: 62km plus Fähre, Nabugabo Sand Beach
- Tag 5: Lake Nabugabo – Lake Mburo National Park, Distanz: 58km plus 50km Pickup-Taxi, Leopard Tail Rest Camp
- Tag 6: Lake Mburo National Park
- Tag 7: Lake Mburo NP – Mbarara, Distanz: 62km, Pelikan Hotel
- Tag 8: Mbarara – Kibale Forest, Distanz: 44km plus ca. 85km mit dem Pickup, Kibale Forest Chimpanzee Guest House
- Tag 9: Kibale – Kasenda Crater Lakes, Distanz: 10km, Planet Ruigo Beach Resort
- Tag 10: Kasenda – Kasese, Distanz: 46km, White House Hotel
- Tag 11: Kasese – Katunguru, Distanz: 40km, Tembo Safari Lodge Camping
- Tag 12: Queen Elisabeth National Park, Mweya Campsite
- Tag 13: Queen Elisabeth National Park – Ishasha Sektor, Ishasha River Camp
Auch wenn Ruanda immer als Land der tausend Hügel beschrieben wird, Uganda hat definitiv nicht weniger davon. Ja, wir sind einfach mal mit dem Rad von Entebbe in Uganda nach Kigali, der Hauptstadt von Ruanda geradelt.
Einen Radurlaub hatten wir schon länger vor, wir wollten wieder nach Afrika und die Leihwagen waren uns eh zu teuer. Kleine Länder sollten es sein, die letzten Berggorillas standen auch schon lange auf unserer Reiseliste und so fiel die Wahl auf Uganda und Ruanda. Wir hatten uns gut vorbereitet, die Strecke habe ich so genau wie möglich geplant und die Permits für das Gorillatrekking mussten auch ca. 6 Monate im Voraus gebucht werden, da die Anzahl jedes Jahr sehr limitiert ist. Sebastian startete mit seinem neuen Reiserad von Fahrradmanufaktur und ich mit meinem ganz normalen Alltagstrekkingrad, an dem ich mit einem selbsterdachten Patent einfach die Lowrider ans Vorderrad geschraubt hatte.
Schon der Flug war aufregend, da wir umsteigen mussten und hofften, dass unsere Räder ankommen würden…wir hatten sie in zwei riesengroße Kartons gepackt, weil wir sie nicht auseinander schrauben wollten (das würden wir heute anders machen).
Von Entebbe über den Viktoriasee über die Insel Bugala zum Lake Nabugabo
In Entebbe kam alles heil an und wir blieben zwei Nächte im Entebbe Backpackers, kauften Vorräte ein und bereiteten unsere Räder vor. Dann ging es erstmal mit der 3,5 Stunden langen Fähre über den Viktoria-See zur Insel Bugala, der Hauptinsel der Ssese Islands. So wollten wir die Hauptstadt Kampala umgehen und uns erstmal auf einer „flachen“ Insel einfahren. Dort haben wir gleich das erste Hotel bezogen, das Panorama Cottages, etwas heruntergekommen, aber es gab kleine Hütten, in denen wir unsere Räder mit hineinnehmen konnten.
Am Tag 2 hatten wir dann den Vormittag Zeit, um zur nächsten Fähre zu kommen, die uns wieder ans Festland bringen sollte. Dazu fuhren wir einmal quer über die Insel. An die Sand- und Schotterpisten und an das Gewicht vom Rad mussten wir uns erstmal gewöhnen. Von wegen flach, nach 100 Metern war ich schon am Schieben und nach weiteren hundert hatte ich auch schon jemanden, der mir geholfen hat. Durch grüne Wälder und Herden von Ankole Rindern mit ihren riesigen Hörnern erreichten wir die Fähre, die entgegen dem Fahrplan sofort abfuhr. Vom legendären Viktoriasee aus meinen Afrikabüchern war ich echt enttäuscht: Algen, Dreck, Abwasser, Chemikalien, da kommt so ziemlich alles rein und zum Trinken ist das Wasser wohl schon lange nicht mehr geeignet. Trotzdem war der See beeindruckend, immerhin der zweitgrößte Süßwassersee der Welt, der eher wie ein Meer wirkte und Lebensgrundlage für viele Menschen und Tiere ist.
Weiter ging es dann zum Lake Nabugabo, wo wir uns im Sand Beach Hostel ein kleines, dreckiges Zimmer nahmen, das definitiv an den Partywochenenden nicht zum Schlafen benutzt wurde. Auch wenn der schöne See als billharziosefrei galt, haben wir uns doch nicht getraut, darin zu schwimmen.
Lake Mburo Nationalpark
Unser nächstes Ziel war dann der Lake Mburo Nationalpark. Zunächst wieder über Sandpisten ging es dann auf eine der wenigen geteerten Hauptstraßen Ugandas, die zum Glück einen breiten Seitenstreifen hatte. Radeln dort war kein Vergnügen, der viele Verkehr, die vielen Kilometer, ständiges auf und ab und das Gepäck hatte ich vollkommen unterschätzt und wir konnten bald nicht mehr. Also hielten wir nach einem größeren Auto Ausschau, das uns vielleicht ein Stück mitnehmen konnte.
So lernen wir Samuel aus Mbarara kennen, der uns in den folgenden Tagen noch öfters helfen würde. Es war gar nicht so leicht, unsere Räder und unsere Taschen auf seinen kleinen Pickup zu laden, aber so konnten wir uns dankbar etliche Kilometer an der nervigen Straße sparen. An der Abzweigung zum Nationalpark ließ er uns aussteigen und wir versprachen ihm, ihn zu besuchen, wenn wir in Mbarara sein würden.
Der Weg zum Gate des Nationalparks hatte es dann in sich, rutschige Sandpiste, ständiges Auf und Ab und metertiefe Löcher im Boden, dazu noch bettelnde Kinder, die uns hinterherliefen. Da hatten wir uns noch nicht wirklich Gedanken gemacht, wie wir mit dem Betteln umgehen sollten. Natürlich taten uns die Kinder leid, aber wir beschlossen grundsätzlich nichts ohne Gegenleistung zu geben. Die Kinder sollten immer das Gefühl haben, für ihr Geld auch etwas geleistet zu haben.
Völlig fertig bauten wir unser Zelt dann am Leopard Rest Camp auf, ein typisches afrikanisches Safaricamp mit überteuerten Schlafplätzen in Safarizelten. Wenn man allerdings sein eigenes hat, zahlt man für die Übernachtung immer nur wenige Dollar und kann trotzdem die sanitären Einrichtungen und das Restaurant nutzen.
Lake Mburo Nationalpark war unter anderem unser Ziel, weil man angeblich mit dem Fahrrad durchfahren durfte. Natürlich war das nicht so und wir hätten einen Guide dazu buchen müssen. So sind wir erstmal zum Nshara Gate gefahren und haben mit der netten Dame dort überlegt, welche kostengünstigen Möglichkeiten es für uns gab. Ich liebe diesen Kontinent auch, weil es für alles immer eine Lösung gibt und so mieteten wir ein Boda Boda (Motorrad) von irgendeinem friend der Dame am Gate. Das Boda Boda wurde uns zum Gate gebracht, was natürlich etwas dauerte, wir ließen die Räder sicher am Rangerhäuschen bei der Dame stehen und packten schnell das Nötigste für eine Nacht.
Aufgeregt fuhren wir los und lagen nach fünf Minuten schon im Graben. Seb kam nicht gegen die Sandpiste an und hatte das Gleichgewicht verloren…Zum Glück konnten wir das Motorrad zu zweit aus dem Graben heben und wurden gleich danach mit Zebras am Straßenrand belohnt. Mitten im Park, direkt am See Mburo, gab es einen kleinen Campingplatz mit Pumbas (Warzenschweinen) und Hippos (Flusspferden) als Nachbarn. Nach dem Zeltaufbau gab es gleich noch einen kleinen Gamedrive (Pirschfahrt): wir entdeckten eine kleine Herde Giraffen, Buschböcke, Wasserböcke und eine Zibetkatze.
Wieder mal ging ein Tag zu Ende, der so gar nicht nach Plan verlaufen ist, aber wir waren ja zum Glück nicht zum ersten Mal in Afrika.
Vom Lake Mburo NP über Mbarara zum Kibale Forest
Nach einer von Hippogrunzen durchzogenen Nacht, ging es am nächsten Tag nach einem kleinen Gamedrive zurück ans Gate. Das Gepäck und die Räder waren unbeschadet und unser Vermieter noch nicht da. Also ließen wir das Motorrad am Gate bei der Rangerin und radelten los. Leider wieder auf dem Highway, aber zum Glück waren die Hügel kleiner und der Verkehr weniger als am Tag davor.
In den kleinen Dörfern waren wir immer wieder eine Attraktion: alle wollten mit uns reden, uns die Räder abkaufen oder einfach nur unsere „Mzungu“-Haut anfassen. Als ich einmal wissen wollte, wo genau wir auf der Karte waren, standen plötzlich drei Männer um mich herum und rätselten, was für ein Ding ich da in der Hand hielt. Ich glaube, sie konnten weder lesen, noch hatten sie jemals eine Karte gesehen.
Die nächste Stadt, Mbarara, war etwas größer. Wir konnten Lebensmittel einkaufen und übernachteten in dem etwas seltsamen, fast unbewohnten Pelikan Hotel. Die Angestellten waren aber immer sehr nett und wir fanden auch immer eine Lösung, die Räder sicher mit in die Unterkünfte zu nehmen. Hier durften wir die Räder in einem unbenutzen Konferenzzimmer abstellen.
Da die nächsten Tage wieder an dem nervigen Highway entlang gehen sollten, hatten wir uns vorher schon überlegt, ob wir nochmal nach einem Shuttle fragen sollten. Die Leute vom Hotel wollten uns eins organisieren, was aber sehr teuer war und so kamen wir auf die Idee, Samuel zu suchen. Er hatte uns erzählt, dass er in einem Telefonladen arbeitete mit dem blauen Logo von seinem Pickup. Da gab es an der Hauptstraße nur einen, wir gingen hinein, fragten nach Samuel und so sah man sich wieder! Natürlich wollte er uns erneut mit einer Taxifahrt helfen und wollte dafür nur 70 Uganda Schillinge, was knapp 16 € waren.
Als wir am nächsten Morgen in seinem Pickup die Straße entlangfuhren, waren wir heilfroh, dass wir diese tausend Hügel nicht fahren mussten. Nach circa 85km sind wir in Kamwege ausgestiegen und durften dann auf einer top geteerte Straße mitten durch den Dschungel fahren. Unser Ziel war der Kibale Forest Nationalpark, wo wir Schimpansen sehen wollten. Leider haben wir nirgends eine Unterkunft gefunden und so sind wir direkt zum Parkeingang gefahren, wo man laut unserem Reiseführer auch zelten konnte. Zelten durften wir dort, aber die Permits für das Trekking gab es nur am Headquarter, was bedeutete, nochmal ungefähr 10km weiterzufahren und wieder zurückzukommen.
Nur zehn Minuten hatten wir unsere Räder am Campingplatz unbeaufsichtigt stehen lassen und als wir zurückkamen, waren alle unsere Vorräte geklaut…eine Bande Paviane hatte sich über unsere Räder hergemacht, die Tüten aus den Taschen geklaut und alles mitgenommen, was man essen konnte. So mussten wir schweren Herzens weiterfahren und die Schimpansen auf das nächste Mal verschieben. Mittlerweile fing es an zu regnen, die Berge wurden steiler und es war keine Unterkunft in Sicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir ans Chimpanzee Forest Guest House, eine Luxuslodge, wo wir im Garten auf frisch gemähtem Rasen campen durften. Die Zimmer hätten wir uns nie leisten wollen, aber dafür gab es auch für uns heiße Duschen und ein erschwingliches Abendessen, da ja unsere Vorräte weg waren.
Von Kibale Forest über die Kraterseen zum Queen Elisabeth Nationalpark
Nach einer heftigen Gewitternacht machten wir uns auf eine kurze, aber traumhafte Etappe durch die Teeplantangen zu den Kasenda Crater Lakes, einer Ansammlung von Kraterseen mit grünblauem Wasser und artenreicher Vogelwelt. Dort checkten wir für 10 € im Planet Ruigo Beach Resort ein und schliefen in einer etwas heruntergekommenen Hütte mit durchlöcherten Moskitonetzen. Der einzige andere Gast war Nico, ein österreichischer Radfahrer, der unsere Route ungefähr in entgegengesetzter Richtung fuhr. Mit ihm hatten wir einen unterhaltsamen Abend an dem einsamen, aber toll gelegenen Campingplatz.
Auf dem Weg nach Kasese trafen wir am nächsten Tag gleich die nächsten Radfahrer, ein neuseeländisches Ehepaar, das schon in der ganzen Welt mit dem Rad unterwegs war und Uganda bis dorthin für ihre schwierigste Radreise hielten. Mit ihnen stiegen wir dann in Kasese im White House Hotel ab und der Abend war lustig und entspannt. Das waren dann aber auch die einzigen Radfahrer, die wir auf unserer Reise getroffen haben.
Für die nächsten Tage war der größte und bedeutendste Nationalpark Uagndas geplant, der Queen Elisabeth Nationalpark. Von Anfang an war klar, da darf man mit dem Rad nicht rein und wir müssten ein Auto leihen. Da wir ja mittlerweile wussten wie es läuft, nämlich einfach fragen, hatten wir schon Samuel gefragt, ob er jemanden wüsste, der uns ein Allrad-Auto leihen könnte. Er hatte uns eine Nummer gegeben, wir haben angerufen und Moses wollte uns tatsächlich ein Auto organisieren. Der Plan war, ein großes Auto, in dem wir auch die Räder transportieren konnten, damit wir das Auto im südlicheren Sektor des Parks wieder abgeben konnten. No Problem und er versprach uns, das Auto zu einem bestimmten Campingplatz zu bringen.
Zweifelnd, ob es klappt, aber entspannt radelten wir am nächsten Tag weiter und überquerten den Äquator, wo wir das Neuseeländische Ehepaar nochmal trafen. Ohne Probleme gelangten wir nach Katunguru, einer kleinen Stadt, die am Eingang zum Nationalpark lag. Wir fanden schnell den Campingplatz, an dem sich unser Autovermieter mit uns verabredet hatte. Mittlerweile hatten wir neben der Nummer auch eine weitere Nummer von Mustafi, dem Boss, der wohl alles hier im Griff hatte. Kaum hatten wir unser Zelt aufgebaut, fuhr plötzlich ein kleiner Allradbus auf den Platz, ein Mann stieg aus und erklärte uns, dass er von Mustafi geschickt wurde, um uns das Auto zu bringen. Wir gaben ihm die vereinbarten 400 Schillinge, er uns die Schlüssel und das wars. Ungläubig checkten wir das Auto, die Räder passten perfekt hinten rein, nachdem wir die Rücksitzbank umgeklappt hatten.
Voller Vorfreude fuhren wir sofort zum Gate, kauften ein 2-Tages-Ticket und machten uns noch auf einen ersten Gamedrive in den Park. Kaum waren wir im Park und sind auf einen Nebenweg abgebogen, stand auch schon ein wütender Elefantenbulle vor uns. Wir hatten ja schon einige Begegnungen mit Elefanten und wussten, wie man sich verhält, nämlich ruhig und rückwärtsfahrend, aber er kam einfach nur trompetend auf uns zu gestürmt. Voller Angst fuhren wir so schnell es eben mit dem ungewohnten Bus ging rückwärts, was ihn aber zunächst nicht interessierte. Er jagte uns weiter hinterher und erst nach einer gefühlten Zeit, stoppte er und ließ uns in Ruhe. Wir nahmen das als Warnung und fuhren zurück zum Campingplatz.
Queen Elisabeth Nationalpark
Nach einer heißen und moskitoreichen Nacht sind wir am nächsten Morgen los in den Park. Wie das bei Leihwagen so üblich ist, ging nach kurzer Zeit die Scheibe nicht mehr nach unten, was bei dem ganzen Staub unerträglich gewesen wäre. Natürlich versuchten wir es mit der schon bekannten afrikanischen Hammermethode: einfach auf sämtliche stellen der Verkleidung fest mit dem Hammer klopfen, aber leider hat es nichts bewirkt und wir riefen Mustafi an. Der schickte uns jemanden zum Gate, der dreimal mit dem Hammer an die Innenseite der Tür klopfte und die Scheibe ging wieder…
Dann ging es endlich auf Safari: riesige Elefantenherden, Büffel, Wasserböcke und Kobs. Vor allem die Elefanten beeindrucken mich immer wieder mit ihren fürsorglichen Verhalten und emotionalen Blicken, die Bände sprechen. Auch Kobs, eine Antilopenart ähnlich den Impalas, hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen.
Der Park ist durchzogen von Kraterseen und einer der Hauptattraktionen ist die Halbinsel Mbeya, die direkt am Lake Edward liegt. Laut unserem Reiseführer gab es am Ufer einen abenteuerlichen Campingplatz, an dem nachts regelmäßig Löwen und Hippos vorbeikamen. Das war natürlich unser Ziel und gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Halbinsel nach einem abenteuerlichen, tierreichen Tag im Park. Von hier aus hatte man einen traumhaften Ausblick auf die Elefantenherden am anderen Ufer. Kaum hatten wir unser Zelt aufgebaut, kam auch schon ein Ranger, der uns direkt neben dem Zelt ein Feuer aufbaute. Zum Schutz vor wilden Tieren mussten wir das Feuer die ganze Nacht brennen lassen und mit einem etwas mulmigen Gefühl gingen wir ins Bett.
Nach einer ruhigen Nacht wollten wir am nächsten Morgen zum Ishasha Sektor, dem südlichen Sektor des riesigen Parks. Es gab eine langweilige Verbindungsstraße, eine Schotterpiste mit vielen Flussüberquerungen und wir waren heilfroh, dass wir sie nicht mit dem Rad fahren mussten. Wir sind dann zu einer Lodge außerhalb des Parks gefahren, dessen Besitzer wir in Kasese im Hotel getroffen hatten und der uns seine Karte gegeben hatte. Ishasha River Lodge, etwas teuer, aber das Camping war wie immer preislich ok. Wir bauten unser Zelt auf und gingen nochmal zurück in den Park. Mit Moses hatten wir ausgemacht, dass er das Auto am Abend an der Lodge abholen sollte.
In diesem Teil des Parks war viel weniger los, da die meisten Touristen eine Kombi-Safari buchen, die den Queen Elisabeth Nationalpark mit Kenia und/oder Ruanda kombiniert. Dadurch hat natürlich niemand Zeit und alle rasen nur durch die Parks, um möglichst schnell die Big Five abzuhacken.
Wir fuhren langsam und entspannt und sahen wieder Elefanten, Büffel, Topis und einen Leoparden im Baum. Außerdem lag der Park direkt an der Grenze zum Kongo, nur durch einen kleinen Fluss getrennt, der überfüllt war von Hippos, die sich am kongolesischen Ufer sonnten. Von weitem wirkte das wie riesige, schwarze Würste.
Zurück an der Lodge gab es die erste heiße Dusche seit wir in Uganda waren und am späten Nachmittag kam Moses, um unser Auto wieder abzuholen. Es gab noch eine kurze Diskussion über den Preis, bei der Seb nachgab, aber ich denke, ca. 110€ für zwei Tage Auto plus Liefer- und Abholservice und einen gesparten Radtag war durchaus ok.
Beim Abendessen trafen wir dann den Logebesitzer Alex, tranken ein paar Bier mit ihm und kamen ins Gespräch. Er war so begeistert, dass wir mit dem Rad unterwegs waren, dass er uns kurzerhand in ein 190 Dollar-Zimmer upgraden wollte. Sofort haben die Angestellten unser Zelt ausgeräumt und wir sind ungläubig in einen riesigen Bungalow mit eigenem Bad umgezogen. Wir sollten lediglich seine Lodge auf TripAdvisor positiv bewerten…Nach einem lustigen Abend mit Lagerfeuer am Ufer des Flusses und einem betrunkenen Lodgebesitzer haben wir in unserer Suite so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr.